Author Alexander

Reiseinfos

Ich möchte mich hier auf die, für Radler, wichtigen Informationen beschränken.
Alles andere steht in jedem guten Reiseführer. Ich beschreibe auch nur das, was ich selbst ausprobiert bzw. genutzt habe.




An- und Einreise:

Neuseeland ist das für uns am weitesten entfernte Land, dementsprechend dauert ein Flug über Ost- als auch über die Westroute mit Zwischenstopps etwa 24 bis 30 Stunden. Wir flogen über die Ostroute mit Lufthansa und Air New Zealand. Zwischenstopp war in Singapur. Der Flug kostete, mit vier Inlandsflügen in Neuseeland, etwa 1950 € pro Person. Das Fahrrad muss verpackt werden und kostet von Frankfurt nach Neuseeland 60 €. Angeblich sollte der Rücktransport auch 60 € kosten, so die Auskunft in Deutschland. Laut Flughafenpersonal in Wellington gibt es auf der Strecke über Singapur aber kein Sportgepäck, das Fahrrad wird dann zum normalen Gepäck hinzugerechnet (siehe Reisebericht). Leider kamen die Räder auf dem Hinflug nicht in Auckland an. Wegen dieser und weiterer Mängel kann ich Lufthansa und Air New Zealand auf dieser Strecke nicht empfehlen. Andere Reisende, die mit Korean Airlines flogen, hatten alle diese Probleme nicht. Schwierigkeiten wegen des Radtransportes hörten wir immer nur von Lufthansa.
Ausführliches steht in den Reiseführern. Ich möchte hier nur noch mal darauf hinweisen, das Fahrrad und die Campingausrüstung gründlich zu reinigen. So erspart man sich evtl. die Desinfektion der Gegenstände.

Transport im Land:

Mit dem Zug kostet der Radtransport etwa 10 NZ$. Wegen der geringen Verkehrsdichte der Züge, wird eine Zugfahrt sowieso nicht in Frage kommen.
Mit dem Flugzeug (meist) problemlos möglich, sofern das Fahrrad vorher angemeldet wurde. Die Gebühr beträgt 50 NZ$ (2003).
Der Bus jedoch ist die preiswerteste Alternative. Auch entlegene Regionen werden zumindest einmal in der Woche angefahren. Mit Jugendherbergs- oder BBH-Karte bekommt man nochmals Ermäßigung. Wir benutzten immer Atomic Shuttles, für zwei Räder ist immer Platz (vorher anmelden). Am besten immer in der TI erkundigen, hier kann man meist auch gleich buchen. Atomic Shuttles holte uns meist auch am Hostel ab.(www.atomictravel.co.nz)

Unterkunft:

Unterkünfte gibt es in jeder Preislage. Vom Motel über Bed & Breakfast, Jugendherbergen (wenige), BBH-Hostels (Budget Backpacker Hostels), Motorcamps und Campsites reicht das Angebot. Wer ein Zelt dabei hat kann natürlich (fast) überall übernachten.
Das Motel kostet ab etwa 80 NZ$ das Doppelzimmer (oft mit Kochgelegenheit).
DOC Campsites, meist schön gelegen, kosten etwa 5 NZ$ pro Zelt. Meist sind sie aber nur mit Plumpsklo und vielleicht einer Wasserstelle ausgestattet.
Motorcamps, ab etwa 7 NZ$ pro Person sind besser ausgestattet, speziell aber eher für Autos und Wohnmobile geeignet.
Zimmer in Gasthöfen (Hotel!) auf dem Land sind ein Erlebnis ganz besonderer Art (ab etwa 20 NZ$).
Die wenigen Jugendherbergen sind meist etwas teurer als die privaten BBH-Hostels. BBH-Hostels kosten ab 15 NZ$ pro Person und sind mit allem ausgestattet (Küche, Duschen, Geschirr, oft auch Waschmaschine oder Spa-Pool). Mit Ausnahme von Einzelzimmern wird vom Doppelzimmer bis zum Schlafsaal alles angeboten. Wer öfters hier übernachtet, für den rentiert sich der Kauf der 1 Jahr gültigen BBH-Card . Sie kostet 40 NZ$, bringt pro Übernachtung eine Ermäßigung von 1 - 2 $ und beinhaltet eine Telefonkarte im Wert von 20 NZ$. Damit kann man 80 Minuten nach Deutschland telefonieren. Dazu gibt es das Verzeichnis mit allen Hostels (Adressen, Ausstattung und Telefonnummer). Wir reservierten telefonisch immer ein bis zwei Tage im voraus das nächste Hostel, damit wir auch wirklich unterkamen. (www.backpack.co.nz)

BBH-Karte

Verkehr, Straßen:

Die Straßen sind alle in gutem Zustand. Der Straßenbelag ist jedoch recht rau, was einen hohen Rollwiderstand zur Folge hat. Oft gibt es auch Rollsplitt auf den Straßen. Mit Ausnahme der Straße von der Walter Peak Station (Queenstown) bis zur Kreuzung bei The Key waren alle Straßen asphaltiert. Der Schotter auf vorgenannter Strecke war mitunter auch sehr tief.
Vor allem an der Westküste der Südinsel gibt es viele einspurige Brücken, die teilweise auch noch von der Eisenbahn genutzt werden.
Während der Verkehr auf der Nordinsel doch recht dicht war, konnte man auf der Südinsel nur im Umland der größeren Städte von Verkehr sprechen. Selbst auf der Straße zum Milford Sound hielt sich der Verkehr in Grenzen. Wirklich heftigen Verkehr gab es nur in Christchurch und in der Gegend um Blenheim.
Noch was - in Neuseeland herrscht Linksverkehr. Dies sollte man vor allem im Interesse seiner eigenen Gesundheit auch befolgen. Für Radfahrer besteht Helmpflicht!

Verpflegung:

Eigentlich kein Problem. Nur entlang der Westküste gibt es zwischen Hokitika und Wanaka keinen größeren Supermarkt. Kleinere Läden sichern aber die Verpflegung. Warum in den Reiseführern immer empfohlen wird im letzten Supermarkt groß einzukaufen verstehe ich nicht. Ob das Kilo Nudeln nun 3 oder 4 $ kostet ist doch nebensächlich. Wer jedoch Wert auf bestimmte Lebensmittel legt, sollte sich vorher eindecken. Zumindest in den größeren Geschäften, teilweise auch in den Gaststätten, kann man mit Kreditkarte zahlen. Im Tearoom bzw. in einer Dairy kann man kleine Snacks und Getränke zu sich nehmen. Oft gibt es auch ein kleines Angebot an Lebensmitteln.
Essen gehen muss in Neuseeland nicht teurer sein, als in Deutschland. Fast Food Läden und einfachere Restaurants schonen den Geldbeutel. Vor allem die asiatische Küche ist stark vertreten, sonst würde man hier auch glatt verhungern ;-). Über die Qualität und den Geschmack des Essens kann man bekanntlich streiten. Wer die englische Küche liebt, ist hier im Paradies. Nicht nur das Essen hätte mehr Salz vertragen, auch das Mineralwasser enthält nur Spuren von Mineralien (vielleicht Mineraltabletten mitnehmen). Das Preisniveau ist mit dem in Deutschland vergleichbar, teilweise auch etwas höher.

Geld:

Kreditkarten sind weit verbreitet. Fast überall kann man damit zahlen. Am Geldautomaten kann mit Geheimzahl Geld abgehoben werden. An vielen Geldautomaten ist auch das Abheben mit EC-Karte möglich (von Bank zu Bank unterschiedlich). Unabhängig von der Höhe des Geldbetrages erhält man nur Geldscheine im Wert von je 20 $.

Ausrüstung:

Das Zelt sollte auf jeden Fall wasserdicht, windstabil und mückendicht sein. Die Temperaturen lagen zwischen 6° C und 28° C. Entsprechend sollte die Bekleidung ausgewählt werden. Auch an eine sehr gute Regenbekleidung sollte man denken. Ob man nun mit Zelt reist oder nicht ist eine persönliche Einstellung. Wirklich gebraucht haben wir es nur ein einziges mal. Ansonsten gab es immer noch Alternativen zum Zelt. Das Netz an Jugendherbergen und Hosteln ist so dicht, das man aufs Zelt ohne Probleme verzichten könnte. Man spart dann auch den Kocher, Isomatte und Schlafsack. Lediglich der Jugendherbergsschlafsack wäre dann nötig.

Literatur:

Bike Buch Neuseeland
von Reinhard Pantkeaus, Verlag Reise Know-how (ISBN:3-89662-303-6)
Das Standardwerk für Neuseelandtouren mit vielen Infos und Adressen. Für die Planung unerlässlich! Aber bitte nicht alles so machen, wie es der Autor empfiehlt!

Neuseeland per Rad
aus dem Verlag Wolfgang Kettler

Neuseeland
Dumont Reistetaschenbuch (ISBN: 3-7701-3254-8)

Pedallers' Paradise von Nigel Rushton.
Für die Nord- und Südinsel erhältlich. So ziemlich jede fahrbare Straße wird mit Höhenprofil und sonstigen Infos beschrieben. Soll inzwischen auch in Deutschland erhältlich sein, ich bekam es allerdings nur in Neuseeland.

Straßenkarten:
Neuseeland 1:1000000 von Reise Know-how (ISBN: 3-8317-7010-7)
Neuseeland von Berndtson & Berndtson 1:1300000 (wasserfest) (ISBN: 3-89707-566-0)
Beide Karten fand ich vollkommen ausreichend. Vor allem erstere bietet alles für den Radler nötige (Entfernung, alle Straßen, Orte, grobe Höhenprofile).

Persönliche Empfehlungen und Eindrücke:

Die Frage, die sich jeder stellt, ob rechts- oder linksrum, ist nicht einfach zu beantworten. Die Westküste bietet einen landschaftlichen Höhepunkt nach dem Anderen. Die Ostküste hingegen ist streckenweise eher langweilig, besonders nach einer längeren Tour. Bezogen auf unsere Tour würde ich beim nächsten mal von Te Anau mit dem Bus nach Invercargill fahren. Die Strecke über Tuatepere bietet nicht besonders viel. Landschaftlich interessanter sind die Catlins zwischen Invercargill und Dunedin. Für Christchurch ist ein ganzer Tag auch vollkommen ausreichend. Zwischen Christchurch und Picton ist nur die Gegend unmittelbar um Kaikoura landschaftlich interessant. Besser wäre es, mehr Zeit im Marlborough Sounds Maritime Park zu verbringen.
Unterschätzen sollte man auch nicht den Gegenwind, dem man oft schutzlos ausgeliefert ist. Da können sich die Etappen in die Länge ziehen.