Author Alexander

Reisetagebuch


Teil 1 - von Jürgen und Alexander

Während der Reise veröffentlichten wir hier ständig alle, aus Neuseeland, eingehenden Berichte


1. Bericht vom 01.01.2003:

Unser Flug war anstrengend und für Leute über 1,70m nicht gerade angenehm. In Aukland angekommen, wollten wir unser Gepäck hohlen, doch die Fahrräder waren nicht dabei. Genervt mussten wir eine Verlustmeldung machen. Aber bei der Zoll- und Gepäckkontrolle gab es keine Probleme - wir hatten ja auch alles geschruppt und geputzt.(Anmerkung: In Neuseeland dürfen bei der Einreise keine Nahrungsmitttel oder auch Erde eingeführt werden. Deshalb gibt es strenge Kontrollen beim Zoll. Aus diesem Grund mussten auch die Räder und das gesamte Gepäck absolut sauber sein! ) Da wir keine Räder hatten, mieteten wir uns ein Auto. Am Montag besuchten wir den Tongariro National Park in dem wir die Emmeralt Lakes ansehen wollten, aber leider reichte unsere Zeit nur noch für eine 3stündige Wanderung. Dienstag waren wir bei den Geothermalgebieten in Wai-O-Tapu, dass unter anderem wegen seiner brächtigen Farben sehenswert ist. Das Geothermalgebiet in Rotorua selbst, dass wir danach besuchten, war entäuschend, selbst die dazugehörige Maori-Ausstellung war etwas dürftig. Abends wurden dann unsere Fahrräder ins Hotel geliefert. Anschliessend gab es eine riesige Silvesterparty in der ganzen Stadt.

2. Bericht vom 06.01.2003:

02.01.2003 Tour Westport - Punakaiki
Unsere Tour mit dem Fahrrad sollte endlich beginnen, am ersten Tag wollten wir nach Punakaiki und den Pancake Rocks. Am Anfang war die Strecke noch recht flach mit einigen Hügeln, aber man merkte schon das zusätzliche Gewicht unseres Gepäcks. Der Straßenbelag ist auch ziemlich grob, was das Vorwärtskommen noch mehr behindert. Gegen Mittag wurde die Strecke noch bergiger, und führte immer an der Küste entlang. Wir trafen auch einen einzelnen Radtourer aus Deutschland, der aber in die andere Richtung fuhr. Nachmittags nach ca. 65km, kamen wir in Punakaiki an und bekamen noch eine kleine Hütte mit 2 Betten in dem Back Backer Hostel. Zu Fuss machten wir uns auf, zu den 2km entfernten Pancake Rocks, hier war aber natürlich alles von Touries überlaufen. Diese Felsen heißen so, weil sie wie übereinandergestapelte Pfannkuchen aussehen.

03.01.2003 Tour Punakaiki - Greymouth - Arthur's Pass
Am nächsten Tag ging es weiter nach Greymouth, das Wetter war super und die Strecke nicht ganz so bergig wie am Vortag. Bis Greymouth waren es ca. 48km. Es ging ab und zu an der Küste entlang oder Bergauf durch tropischen Regenwald. In Greymouth besorgten wir uns Tickets für den TranzAlp, eine Zugverbindung von Ost nach West über die Berge. Wir wollten nur einen Abstecher bis zum Arthur's Pass machen, der ca. auf der Hälfte der Strecke liegt. Später im Zug ging es Alexander nicht so gut und am Arthur's Pass angekommen, mussten wir uns einen Unterkunft suchen, da es ihm immer schlechter ging.

04.01.2003 Tour Arthur's Pass Hokitika
Alexander wollte es trotz Grippeanfall doch probieren, also radelten wir los. Wir dachten eigentlich, dass es nur Berg ab geht, aber erst mal mussten wir 8km noch bergauf. Hier wollte Alexander schon aufgeben und nur bis zur nächsten Ortschaft fahren, aber mit viel Pausen schafften wir es auf den höchsten Punkt des Passes beim 920 Höhenmeter und ab da ging es erst mal 10km rasend bergab. Gegen Mittag machen wir Rast und kochten Spaghetti, die Alexander nur mit mühe runterwürgte. Er hatte schon lange nichts mehr gegessen und zum radeln braucht man eben Energie. Dann beendeten Sandflies und leichter Regen unsere Pause. Der Regen wurde stärker und begleitete uns die ganze restliche Fahrt, aber Alexander hielt jetzt richtig gut mit. Wir erreichten Abends um 7 Uhr nach 103 langen Kilometern, völlig durchnässt, Hokitika und nahmen uns dort ein Zimmer im Beach Hostel.

05.01.2003 Tour Hokitika - Hari Hari
Früh Morgens war das Wetter noch immer nicht so besonders, also verzichteten wir auch auf Sonnencreme. Das war ein schwerer Fehler, denn die Sonne kam am späten Vormittag richtig raus und wir schwitzten ohne Ende. Die Strecke war am Anfang mal wieder hügelig. Wir trafen auch ein Schweizer Pärchen, das auch mit den Rädern in unsere Richtung unterwegs war. Mal überholten wir sie, als sie Pause machten, mal umgekehrt. Nachmittags wurde die Route flacher und nach 78km kamen wir in Hari Hari an und trafen auf dem Zeltplatz wieder die beiden Schweizer.

06.01.2003 Tour Hari Hari - Franz Josef Gletscher
Heute gingen wir die Tour etwas langsamer an. Irgendwie hatte heute keiner so richtig Kraft. Das Schweizer Pärchen ist schon 1 Std. vor uns aufgebrochen, mal sehen, ob wir sie noch mal einholen. Die Sonne brannte wie verrückt und gestern hatten wir uns auch noch einen Sonnenbrand geholt. Wir zogen also uns die Armlinge von den Fingern aufwärts bis unter die Achseln. Kurz nach Hari Hari kam ein 3km langer Anstieg, ansonsten war die Strecke sehr wellig. Es ging sehr viel durch tropischen Regenwald und an kleineren Seen vorbei. Weit voraus erkannte man schon die Berge, von denen der Franz Josef Gletscher abwärts fliesst. Der Gletscher war auch unser Ziel nach 63km. Hier war es sehr schwer eine Unterkunft zu finden, da jetzt eben Hauptsaison ist. Morgen werden wir eine Wandertour zum und um den Gletscher machen

3. Bericht vom 10.01.2003:

7.1.2003 Franz Josef Gletscher Heute machten wir voll auf Tourie und fuhren zum Franz Josef Gletscher. Die Strasse dorthin war nicht geteert und die rücksichtslos vorbeifahrenden Autos hüllten uns in eine Staubwolke. Vom dortigen Parkplatz aus, wanderten wir zur Gletscherzunge. Es war wirklich beeindruckend. Danach bewanderten wir ein Track zum Roberts Piont, der 5Std. dauerte und sehr anstrengend war. Es ging hauptsächlich durch Regenwald und immer nach oben. Aber dann hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den unter uns liegenden Gletscher.

8.1.2003 Tour Franz Josef - Fox Die 24km von Franz Josef nach Fox hatten es in sich. Es ging 3 mal heftig die Rampe hoch. In Fox angekommen, ließen wir unser Gepäck im Backpackers und fuhren weiter zum nächsten, dem Fox Gletscher. Wir fanden ihn aber nicht so beeindruckend wie den Franz Josef Gletscher. Nachmittag ging es dann zum Gillespies Beach. Die 20km lange Strecke dorthin ging u.a. 10km über Schotter und durch Regenwald. Am Strand angekommen hatte man einen super Blick auf Mt. Cook und Mt. Tasman. Der mit Treibholz übersäte Strand lud zum Baden ein, den man sich aber mit Myriaden von Sandflies teilten musste. Auf dem Rückweg hatten wir wieder einen herrlichen Blick auf den Fox Gletscher und den Mt. Cook.

9.1.2003 Tour Fox - Lake Paringa Alexander stand schon um 5 Uhr auf und fuhr zum Lake Matheson um Fotos vom Mt. Cook zu machen, der sich im See spiegelte. Deshalb starteten wir auch sehr spät in Fox. Die 70km bis zum Lake Paringa führten uns entlang der Südalpen durch leicht welliges Gelände. An der Bruce Bay stießen wir mitten im Nichts aufs Meer... und dabei eine Imbissbude! Hunger..! Nach gerade mal 10 weiteren Kilometern trieb uns ein Regenschauer in ein Cafe. Hunger..! Kaum zu glauben, was ein Radlermagen alles so verträgt. Und weiter ging es. Am Lake Paringa angekommen, wollten wir dort eigentlich Zelten. Aber es gab dort kein Trinkwasser, sodass wir uns entschlossen, im 1km entfernten Motel zu übernachten. Das war auch gut so, denn es regnete die ganze Nacht über.

10.1.2003 Tour Lake Paringa - Haast. Der Regen weckte uns, der Tag fing ja gut an. Aber es wäre enttäuschend gewesen, die Westküste ohne Regen zu sehen. Als wir losfuhren tröpfelte es nur noch. Märchenhaft lagen die Nebelschleier über dem Regenwald. Die 55km waren relativ flach, bis auf drei kurze Anstiege. Bei etwa der Hälfte der Strecke stellten wir uns am Aussichtspunkt Knights Point etwas unter, da es wieder stärker regnete. Dort gab es aber genauso viele Touries wie Sandflies. Außerdem trafen wir auch Anton aus Tirol, einen Radler, der eigentlich aus Gmund kommt. In Haast angekommen, fing es wieder stärker zu regnen an und das erste Restaurant war unser.

Aussichten: Am 11.1.2003 geht es über den 560m Haast Pass mit einem 4km steilen anstieg...

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