Author Alexander

Etappen

Etappe 1: Westport - Punakaiki (Pancake Rocks)
59 km - 658 Höhenmeter - 3:20 Std. Fahrzeit


Diese Etappe ist mit eine der landschaftlich schönsten, aber auch anspruchvollsten der ganzen Tour. Da die Straße der Küste folgt, sind einige, z. T. steile Anstiege zu überwinden. Dafür hat man aber auch immer wieder schöne Ausblicke auf den Küstenverlauf. Auch die Vegetation mit vielen Palmen und riesengroßen Farnen ist recht üppig. Etwa auf der Hälfte der Strecke in Charleston gibt es ein Motorcamp, ein Motel und ein Pub. Die Attraktion in Punakaiki sind die Pancake Rocks. Der ausgeschilderte Weg zu der 30 Millionen Jahre alten Erosionslandschaft ist ein Muss. Bekannt sind die "Pfannkuchenfelsen" auch für ihre Blowholes. Die Brandung zischt hier an einigen Stellen durch enge Zwischenräume geysirartig noch oben. Leider ist dieses Naturschauspiel nur bei Flut und starkem Wind zu sehen. Da wir ausgerechnet eine Schönwetterperiode erwischten, konnten wir die Blowholes nicht in Aktion erleben. Außerdem ist eine Wanderung im Paparoa Nationalpark zu empfehlen.

Im Nikau Palms Cafe gibt es nicht nur guten Kuchen, sondern auch ein bescheidenes Lebensmittelangebot. Das Beach Hostel ist nicht nur wegen seines Spa-Pools mit Meeresblick zu empfehlen, sondern auch wegen des selbstgebackenen Brotes.

Etappe 2: Punkakaiki - Greymouth - Arthurs Pass (mit dem TranzAlpine)
48 km - 352 Höhenmeter - ca. 2:14 Std. Fahrzeit


Von Punakaiki führt die Strecke zunächst durch eine landwirtschaftlich genutzte Gegend. Dann folgen vier Anstiege über sog. "Bluffs". Dabei windet sich die Strecke eng entlang der Küstenlinie. Für die Anstrengungen wird man aber belohnt: Der Blick schweift über eine wilde Küstenlinie, teilweise ragen bewachsene Felsnadeln aus dem Meer auf. Die letzten 13 km sind dann aber total flach. Es geht vorbei an Kohlebergwerken. Kurz darauf ist Greymouth erreicht. In der Stadt gibt es alles was das Herz begehrt. Hier bestiegen wir den "Tranz Alpine" der Greymouth mit Christchurch verbindet und die Südalpen überquert. Am Zugschluss gibt es einen Aussichtswagen von dem aus man die vorbeiziehende Landschaft hautnah erleben kann. Ob es am Mittagessen lag oder ob ich noch einen Grippevirus aus Deutschland im Gepäck hatte, kann ich nicht sagen. Als wir in "Arthur's Pass" den Zug verließen, konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten. Glücklicherweise ergatterten wir die letzten beiden Betten im Ort. In der Nacht plagten mich starker Durchfall und Schüttelfrost. Es gibt zwar einen Backpacker und ein Youth Hostel, aber wer hier übernachten möchte, sollte am besten im voraus buchen!

Etappe 3: Arthurs Pass - Hokitika
104 km - 535 Höhenmeter - ca. 5:02 Std. Fahrzeit


Eigentlich eine recht einfache Etappe, da sie bis zur Küste fast nur bergab geht und im weiteren Verlauf bis Hokitika total flach ist.

Unter Anteilnahme aller Mitbewohner entschloss ich mich doch weiterzufahren. Am liebsten wäre ich allerdings liegen geblieben. Frühstück fiel für mich aus - ich hätte es ja nur in einen flüssigen Zustand verwandelt. Bis zur Passspitze mussten allerdings noch mal 200 Höhenmeter überwunden werden. Oft musste ich anhalten und schieben. Ich war am Ende meiner Kräfte. Von der herrlichen Berglandschaft sah ich nicht besonders viel. Nicht mal die zwei Kilometer lange, 16 %ige Abfahrt hob meine Stimmung. Ich fror nur fürchterlich. In Jacksons, einem Rasthof aus dem 19. Jahrhundert, machten wir Pause und tranken Tee. Von dem weiter werdenden Tal sah ich nicht viel. Ich starrte wie betäubt auf Jürgens Hinterrad. Jede Umdrehung bringt uns dem Ziel näher - was man so für Gedanken hat!? Die letzten beiden Stunden begann es auch noch zu regnen. Und dann passierte es! Auf einer kombinierten Brücke für Zug und Auto blieb ich in einer Spurrille hängen und stürzte. Aber außer ein paar aufgeschlagenen Knien und der zerrissenen Regenhose war nichts passiert. Zum Glück blieb mir wenigstens das Abendessen im Magen.

Hokitika ist letzte größere Stadt entlang der Westküste bis Wanaka. Wer Ersatzteile fürs Fahrrad oder bestimmte Lebensmittel braucht, sollte sich hier eindecken. Unterkünfte in jeder Preislage im Ort.

Etappe 4: Hokitika - Har Hari
75 km - 471 Höhenmeter - ca. 3:58 Std. Fahrzeit


Am siebten Tage sollst du ruhen - deshalb läutete der Wecker auch erst um 7.30 Uhr. Mit Frühstück und Einkauf ist es schon wieder 10.30 Uhr - was dauert da nur so lange? Das Regnen hatte es wieder aufgehört. Dafür blies der Wind sehr heftig - natürlich aus der falschen Richtung. Eigentlich wäre es eine recht einfache Etappe, leicht wellig ohne nennenswerte Ansiege - wenn nur nicht dieser starke Gegenwind wäre. Kurz hinter Hokitika überholten wir ein paar andere Radler, die sich daraufhin an unsere Hinterräder hängten. So konnten wir den Windschatten am besten ausnutzen. Als jedoch die Sonne rauskam und ich meine Jacke auszog waren sie weg. Sie waren zwar immer in Sichtweite, einholen konnten wir sie aber erst, als sie sich mit einem anderen Radler unterhielten. In Ross gibt es mehrere Unterkünfte, Tearooms und eine Dairy. Die nächste Verpflegungsmöglichkeit gibt es in Pukekura. Hier gibt es das recht eigentümlich Bushmen's Centre, das schon von außen durch eine gigantische Sandflies-Nachbildung auffällt. Die Oposum-Steaks im Restaurant gegenüber werden mit der Bemerkung angeboten, das jedes verspeiste Tier auch ein Beitrag zur Rettung des Regenwaldes ist. Die Straße führt hier durch dichten Regenwald.

In Harihari gibt es eine Dairy und ein Motel mit einem einfachen Zeltplatz. B&B wird auch angeboten. Mein Magen wehrte sich immer noch gegen das Abendessen.

Etappe 5: Hari Hari - Franz Josef
65 km - 475 Höhenmeter - ca. 3:28 Std. Fahrzeit



Die einzig erwähnenswerte Steigung ist der 3 km lange Anstieg zum Mt. Hercules. Ansonsten leicht wellig. Nervig kann nur der starke Gegenwind werden, da es die meiste Zeit durch offenes Gelände geht.

In Whataroa gibt es eine Dairy und Tearoom, ansonsten bis Franz-Josef keine weitere Verpflegungsmöglichkeit. Franz-Josef -Village ist der Inbegriff eines Touristenortes. Unterkünfte in allen Preislagen (meist ausgebucht), Restaurants und sonstiger Touristennepp - alles gibt es in dem Ort. Das Angebot im Lebensmittelladen ist ausreichend, preislich aber etwas höher als anderswo. Ansonsten gibt es zu dieser Etappe nicht viel zu sagen. Ach ja, ich kann wieder Unmengen von Lebensmitteln in mich reinstopfen!

Wer etwas mehr Zeit hat, sollte einen Abstecher zur Okarito Lagoon machen. Von "The Forks" führt eine 13 km lange Schotterstraße zu dieser Lagune. Die kleinste Jugendherberge Neuseelands, ein einfacher Campingplatz und ein Motel laden zum Verweilen in dieser traumhaften Umgebung ein.