Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 3: Nigardsbreen - Luster

Strecke: Nigardsbreen-Gaupne-Luster
Daten: Art: Trekkingtour - 49 km - 386 Höhenmeter - ca. 02:15 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 7.9


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Etappe 3: Nigardsbreen - Luster

War das eine Nacht. Nicht nur spartanisch, wie es in Hütten manchmal so ist, sondern auch warm. Und unser Bettzeug war nur unser Stoffschlaffsack. Mein Kissen war ein Beutel Wäsche aus meinem Gepäck. Warm wars weil wir das Fenster wegen der Stechmücken nicht aufmachen wollten. Und hell wars. Die Vorhänge machten nicht wirklich dunkel und wie man weiß, wirds im Sommer

hier nicht dunkel. Irgendwann hab ich doch das Fenster aufgemacht. Dann wars laut, weil der Gletscherfluß hinter der Hütte vorbei rauscht. Um 7 war für mich die Nacht zu Ende. Alexander pennt noch. Wir wollten ja erst um 8 aufstehen. Na dann lese ich noch etwas.



Unser Frühstück besteht aus den "Resten" vom Vortag: Brot, Tomaten, Käse, Paprika und Tee. Draußen ist angenehm kühl, aber bewölkt. Wahrscheinlich wird es nicht so schön, wie gestern. Jetzt nochmal abspülen, die Fahrradtaschen packen, die Hütte säubern und den Weg, den wir gestern von Gaupne hergeradelt sind, erst mal wieder zurück.



Vorher gehen wir noch in den Breheimsenter, der ca. 800m vom Campinplatz entfernt ist. Dort finde ich auch ein Souvenier und wir trinken noch einen Kaffee. In der nächsten Ortschaft im Laden, wo wir gestern schon kurz rast gemacht haben, füllen wir unsere Getränke auf. Und los geht's bis Gaupne. Und es geht fast immer abwärts - das alles sind wir gestern hoch geradelt? Das kam mir gar nicht so vor.



Wir fahren an einer Gruppe vorbei, die gerade ihr Schlauchboot in den Fluß läßt um eine Rafftingtour zu beginnen. Wir geben Gas um uns eine schöne Fotoposition zu suchen. Vor einer Brücke sind ein paar Stromschnellen. Wir warten und fotografieren und bekommen eine gute Show zu sehen. Bis Gaupne sind es noch 15km.



In Gaupne kaufen wir endlich eine Gaspatrone für unseren Kocher. Ach ja, ein Kaffee geht auch noch und Alexander genehmigt sich zusätzlich einen Hamburger. Dann geht's wieder ans Einkaufen. Die Verpflegung bedarf immer einer guten Logistik. Bis wann und für was brauchen wir was zu essen. In den nächsten 2 Tagen können wir nicht mehr einkaufen. In Luster könnte es noch was geben.



Wir radeln weiter und sehen, dass es bis zu unserem Ziel in Luster nur noch 12km sind. Es geht mal auf, mal ab immer am Fjord entlang. Heute früh dachten wir, es wir regnen, auch noch in Gaupne hatte es anfangs dunkle Wolken, aber jetzt brennt wieder die Sonne bei 25 Grad.



In Luster angekommen suchen wir erstmal die hiesige Bäckerei auf. Dort wird noch selbst gebacken, was in Norwegen nicht sehr üblich ist. Ein Kaffee und ein Stück Kuchen sollte es wieder sein. Ich glaub das artet langsam zur Kaffeefahrt aus. Alexander ist begeistert von seinem Karottenkuchen.



500 Meter weiter ist der Campingplatz, wo wir reserviert haben. Wir bekommen ein Upgrade, da unsere Hütte noch belegt ist. Jetzt können wir zwar nicht auf der "Terasse" 3 Meter vor dem Wasser sitzen, dafür ist die Hütte geräumiger und wir haben 30m mit Blick zum Wasser.



Kurz geduscht und endlich mal die Wäsche in die Waschmaschine schmeißen. Dann gehen wir trotzdem nochmal vor in den laden und holen uns nochwas fürs Abendessen. Die geplanten Nudeln machen wir dann morgen. Da hätten wir sowieso vor Abfahrt nochmal einkaufen müssen.



Alexander jammert schon den ganzen Tag, dass wir morgen über den Pass des Jottunheimen-Gebirge müssen. Auf 13 km geht's von fast 0 auf erstmal 850 Höhenmeter und das mit 40kg unter dem Hintern. Und Übermorgen gehts dann noch weiter rauf. Aber soweit sind wir noch garnicht. Auf jeden Fall sitzen wir jetzt kurz vor der Hütte und genießen erstmal das (noch) schöne Wetter vor der Anstrengung morgen. Zum Abendessen gibts Kartoffelsalat mit Rührei und einen Salat

dazu. Eigentlich lebt man ja nicht schlecht, aber billig ist es hier nicht gerade, auch wenn man selbst kocht.



Man bin ich voll. Nie mehr 800g Kartoffelsalat, auch wenn er billig ist. Vorallem waren da höchsten 200g Kartoffeln drin und der Rest war Majonaise. Ich spüle ab und Alexander kümmert sich um die Wäsche. So - Feierabend - für draußen sitzen ist es fast schon etwas kühl. Evtl. nochmal den Fernseher angeschmissen.