Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 4: Luster - Turgatrø

Strecke: Luster-Fortun-Turtagrø
Daten: Art: Trekkingtour - 27 km - 53 Höhenmeter - ca. 02:15 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 2


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Etappe 4: Luster - Turgatrø

Mit fernsehen war gestern nichts. Am Fernseher war nur ein Programm eingestellt. Wir haben uns dann mal unsere Bilder angeschaut. Alexander hat in den paar Tagen schon 280 Bilder gemacht. Naja, auf der hälfte davon ist irgendwie ein Zug zu sehen. Jeder hat sein Hobby...



Um 7 Uhr wache ich auf. Es regnet und das heute bei einer schweren Etappe. Ich lese noch etwas. Dann hört es auf zu regnen. Um 8 klingelt der Wecker bzw. das Handy. Schnell frisch machen und dann Frühstücken - Tee und Müsli mit Joghurt. Es regnet wieder.



Nachdem die Räder wieder gepackt sind und die Hütte gereinigt ist, hört es auf zu regnen. Ein auf und ab, daran muss man sich gewöhnen. Wir kaufen noch schnell Getränke und 2 Brötchen und gönnen uns noch einen Kaffee. Kaffeefahrt - sag ich doch.



Unser Weg führt uns an der Fjordküste ins Landesinnere nach Fortun. Noch ist es flach. Nach ca. 16km beginnt in Fortun dann der auf Aufstieg. Heute solls von 0 (wir kommen vom Fjord) auf 850 Meter gehen nach Turtagrø. Morgen dann noch auf 1434 Meter.



Noch läßt es sich gut fahren. Ich schätze mal nicht mehr wie 7%. Nach 3km wird es mal kurz flach. Dann aber steiler, bestimmt 9%. Je langsamer ich fahre, momentan ca. 8km/h, desto mehr Fliegen umschwirren mich oder landen auf mir. Ich fühle mich wie ein Flugzeugträger. Es nervt. Mir tropft der Schweiß nur so runter. Langsam verschwinden die Bäume und es werden immer mehr Büsche. In einer Kurve muss ich kurz seitlich in den Graben fahren, weil mich sonst ein langer Lkw weggeschubst hätte-aber alles halb so schlimm, nur dass ich zu tun hatte mein Rad wieder auf die Straße zu bringen. Und immer dies Fliegen.



Langsam merke ich, dass ich was zu Essen brauche. Also anhalten und einen Riegel reingeschoben. Ach hab ich schon die Fliegen erwähnt. Ich hätte einige fast mit gegessen. Ich als Vegetarier...und außerdem...hatte ich irgendwas von Kaffeefahrt gesagt?



Alexander kommt auch irgendwann, hält an und packt gleich seinen Fotoapparat aus und knippst. Dann erst trinkt er etwas. Alexander zeigte nach oben und meinte dort hinter der Kurve müsste unser Ziel sein. Nach 10 Minuten fahre ich weiter. Irgendwie wirds immer steiler. Schneller wie 6,5 km/h geht's nimmer und es werden immer mehr Fliegen. Viele Autofahrer die uns entgegen kommen strecken den Daumen nach oben. Danke für die Anerkennung, das baut irgendwie auf. Nach der Kurve, wo Alexander meinte, dort ist unser Ziel, wurde es etwas flacher, aber von Turtagrø ist nichts zu sehen. Dafür rauscht ein Bergbach unter der Straße durch. Und plötzlich wird es noch steiler. Mein Tacho zeigt über 11%. Ich fahre um eine Kurve und sehe weit oben 2 größere Gebäude. Das muss es sein, noch 100 Höhenmeter.



Endlich angekommen. Und plötzlich wird mir kalt. Das nasse Trikot und Unterhemd ausziehen wenigstens die Windstopperjacke anziehen. Mir geht's wieder gut. Auf Alexander muss ich ne viertel Stunde warten.



Wir checken ein und beziehen unser spartanisches Zimmer im alten Hotel. Das Gebäude steht hier schon seit dem 19. Jahrhundert - aber wir wollten es ja billig. Das neue Hotel ist erst 2 Jahre alt und sehr modern, dafür wäre es aber 50 Euronen teurer. Wir duschen und beschließen uns im Aufenthaltsraum des neuen Hotels einen Kaffee zu gönnen - jaja, ich weiß - wie immer. Der ist für Gäste dafür umsonst. Wir schreiben Tagebuch.



Wann ist Abendessen? Um 19 Uhr? Ich brauche was zu essen. Wir kaufen uns noch eine Tafel Schokolade. Immer noch sitzen wir im Aufenthaltsraum und lesen. Einfach nichts tun und enspannen.



Der Aufenthaltsraum füllt sich und es wird hektischer. Alle warten aufs Abendessen. Und mir hängt der Magen auf den Boden. Es ist soweit, ein 3-Gänge-Menü wartet auf uns...das Essen ist richtig lecker, aber bei meinem Menü haben sie einfach das Fleisch weggelassen, dafür aber auch nichts weiter dazu. Ich muss mir von Alexander noch ein paar Kartoffeln klauen.



Nachdem ich meine ehemals nassen Klamotten aus dem miefigen und übervollen Trockenraum geholt habe, lassen wir den Abend im Aufenthaltsraum ausklingen und lesen noch etwas.