Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 6: Lom-Grotli

Strecke: Lom-Høgfosen-Grotli
Daten: Art: Trekkingtour - 61 km - 644 Höhenmeter - ca. 03:10 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 10.6


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Etappe 6: Lom-Grotli

Ich komme garnicht aus dem Bett. Ich fühle mich, als hätte ich auf einem Brett geschlafen. Erstmal aufsetzen und durchbiegen. Frühstück ist wieder mal Müsli mit Joghurt und dazu ein Marmaladenbrot. Dann packen wir die Räder und kehren noch schnell die Hütte raus.



Von Lom geht's auf die "15" Richtung Stryn. Die Strecke ist relativ flach und führt an dem See Ottavatn vorbei. Bei Bismo sehen wir einen anderen Radler und halten um uns etwas zu unterhalten. Wir fahren dann zwar als erstes los, werden dann aber von ihm überholt als wir am Campingplatz Dønfuss Bru den Wasserfall fotografieren.



Ab jetzt geht es steiler aufwärts bis zu einem Stausee, wo ein Rastplatz ist. Dort sehen wir den Radler wieder und setzen uns dazu und trinken wie immer einen Kaffee. Ein guter Apfel-Rabarberkuchen muss auch noch sein. Die Sonne kommt etwas raus und so unterhalten wir uns über unsere Touren und welche Strecken noch vor jedem liegt. Dabei geniesen wir den Blick auf den See.



Fast eine Stunde später fahren wir und der Radler zwar getrennt weiter, sehen uns aber immer mal wieder. Es ist wieder etwas flacher, aber ca. 2% Steigung hat es noch.



Am Schlagbaum, der im Winter den Pass sperrt, machen wir ein Bild. Alexander braucht 3 Versuche uns ins rechte Licht zu rücken und ist mit dem Bild immer noch nicht zufrieden.



Jetzt geht es etwas steiler hoch, was bis Grotli so bleibt. Es wird kühl und die Sonne verschwindet hinter dunklen Wolken. Die Landschaft wird wieder karger. Dafür sieht man mehr schneebedeckte Berge. Am Ziel in Grotli am Hotel angekommen sitzt der Radler wieder auf einer Bank und trinkt Kaffee. Er ist am überlegen, ob er weiter radelt. Eigentlich will er noch nach Stryn, aber der Pass liegt im Nebel. Wahrscheinlich macht er aber weiter, meint er. Wir verabschieden uns und gehen ins Hotel. Dabei fällt mir ein, dass wir nicht mal nach seinem Namen gefragt haben.



Wir tragen schnell das Gepäck aufs Zimmer und entschließen uns ins Restaurant des Hotels zu setzen. Es ist gerade mal viertel vier - eigentlich hätten wir noch etwas fahren können, aber von der Planung und der Unterkunft ist das nicht möglich gewesen. Alexander schreibt Postkarten und nickt kurz mal ein und ich schreibe Tagebuch bei einem Kaffee - wie solls auch anders sein.



Das Hotel wirkt schön und etwas rustikal eingerichtet. Deshalb bin ich erstaunt über das Zimmer. Die Tapete geht an manchen Stellen schon ab und an der Decke ist ein Wasserschaden. Und was in den nordischen Ländern sehr oft zu sehen ist, dass das Bad eigentlich eine komplette Duschkabine ist, in der die Toilette und das Waschbecken integriert ist. Anders kann ich es jetzt nicht beschreiben. Der ganze Boden ist mit einem linolium-ähnlichen Boden ausgekleidet und irgendwo ist ein Wasserabfluß.



Wir machen noch eine kleine Wanderung auf der alten Straße, die Richtung Stryn führt. Als wir im Hotel zurück sind ist es auch schon 19 Uhr. Wir wollen etwas essen. Eigentlich wollten wir mit unserem Kocher selbst kochen, aber wir haben nicht den geeigneten Platz gefunden. Wir fragen nach dem Hotelbuffet und es haut uns aus den Socken. 325 Kronen (umgerechnet ca. 40 Euro) pro Person soll das kosten! Aber hier ist halt alles etwas teurer. Wir beschließen im Cafe neben an etwas zu finden. Alexander ißt einen Elch-Burger und für mich als Vegetarier bleiben nur fritierte Kartoffelstücke. Wir beschließen auf dem Zimmer unsere Reste noch zu Essen - ein halbes Brot, 4 kleine Tomaten und - bitte festhalten - eine rohe Zwiebel. Nach diesem "Festmahl" gehen wir noch etwas in die Hotellounge, die mit Sofas sehr gemütlich eingerichtet ist.