Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 10: Hellesylt-Valldal

Strecke: Hellesylt-(Fähre)-Geiranger-Adlerstraße-Edsdal-Valldal
Daten: Art: Trekkingtour - 30 km - 702 Höhenmeter - ca. 01:55 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 23.4


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Etappe 10: Hellesylt-Valldal

Schon bevor der Wecker klingelt bin ich wach. Überall um uns herum rumpelt es. Die Zimmer sind so hellhörig. Draußen ist es wieder bewölkt, aber es soll sonnig werden. Wir habe heute nur geplante 30km aber wir müssen erstmal mit der Fähre zurück nach Geiranger und dann die Adlerstraße hoch. Und die hat, wenn man von unten hoch schaut, gefühlte 100%. Auf jeden fall müssen wir wieder von 0 auf etwas über 630 Meter hoch. Aber soweit sind wir noch nicht.



Nachdem wir das Frühstück hinter uns haben, packen wir unsere Sachen. Alexander läßt ein Gedicht vom Stapel-muss das jetzt schon wieder sein? Dann sehen wir vom Zimmer aus die Fähre unten im Fjord fahren. Also etwas schneller jetzt! Alexander wollte noch einkaufen, aber ich glaube, das machen wir dann in Geiranger. An der Fähre angekommen, fahren die letzten Autos von Bord. Wir drängeln uns wieder vor, dann sind wir wenigstens als erstes auf der Fähre. Als Radler oder Motoradfahrer hat man da so manchen Vorteil. Nach uns stürmt ein "Rentnerbus" die Fähre-was da abgeht-ich lach mich kaputt. Immer auf der Suche nach den besten Plätzen, aber keine Ahnung wohin. Die Fahrt nach Geiranger ist ähnlich unserer Hinfahrt, nur dass mehr los ist.



In Geiranger angekommen, kaufen wir noch schnell Getränke und machen uns dann an den Aufstieg. Schnell müssen wir unsere Jacken ausziehen. Eigentlich läßt es sich schön fahren, wenn man es langsam angeht. Die Steigung pendelt immer so an den 10%. Elf Kehren müssen wir hinter uns bringen. Auf ungefähr halber Höhe ist eine Ausbuchtung und ich warte dort auf Alexander. Es ist so warm, dass ich mein Trickot auch ausziehe. Alexander kommt. Wir sitzen auf der Leitplanke und essen unsere Bananen, als ein Bus aus Regensburg direkt vor unserer Nase hält Wir sind schon fast die Attraktion - wie im Affenkäfig, nur das die Leute im Käfig - ähh Bus sitzen. Die Leute kommen aus dem Bus und stolpern fast über unsere Räder. Schnell kommen wir auch ins Gespräch. Eine Frau meinte, wenn sie einen Hut hätte, würde sie den vor uns ziehen. Und Alexander meinte darauf ganz frech: "Ein Paar Wiener von eurem Busfahrer würden auch reichen". Das stieß aber auf taube Ohren.



Wir fahren weiter zur großen Aussichtsplattform. Erst ist fast nix los, aber dann kommen zwei Busse und die Hölle bricht los, dann von einer Minute auf die andere ist alles wieder leer. Endlich können wir die Aussicht auf Geiranger und auf der anderen seite die Wasserfälle "die sieben Schwestern" genießen.



Wir haben noch 100Hm vor uns, also los geht's. Es wird langsam flacher. Und dann haben wir es tatsächlich geschafft. Wir feiern den Gipfelsturm mit einem Snickers. Von hier aus sieht man den Fjord nur noch ein bischen. Wir fahren weiter und es geht gut abwärts, dann durch einen Tunnel, der in ein weites Tal mündet. Die Straße führt flach an einem See vorbei. Überall um uns herum sind Berge, fast wie in den Alpen. Dann geht es wieder steil abwärts auf Meereshöhe nach Eidsdal. Dort genehmigen wir uns einen Kaffee bei schönstem Wetter mit Blick auf das Wasser. Und wir warten auf die Fähre über den Fjord. Ohne Fähren ginge hier nichts. Für uns beide zahlen wir immer so um die 50Kronen (ca. 7,50€). Nach Valldal, unserem Ziel sind es noch 4km.



In Valldal nehmen wir uns am Campingplatz eine kleine Hütte. Erst mal lüften hier, aber sonst ist sie ok. Dann gehen wir einkaufen für Abends und Frühstück und gehen dann an den kleinen Strand. Ist schon seltsam hier im Wasser mit Blick auf die noch schneebedeckten Berge. Alexander wagt sich ins Wasser, wo viele Kinder planschen. Kneip-Treten ist nichts dagegen, so kalt ist es, ist sein Kommentar



Da es in der Sonne zu warm wird, suchen wir uns ein schattiges Plätzchen im Kaffee nebenan und quatschen über dieses und jenes.



Dann ist es fast 19 Uhr und wir müssen ja noch was kochen und duschen auch noch. Unsere Mahlzeit besteht aus Kartoffelsalat und gedünstetem Gemüse - wir mussen schon komisch drauf sein, oder? Unser Geschirr spülen wir im Waschraum, wir finden nichts anderes passendes. Dann duschen. Hierfür haben wir eine Chipkarte bekommen, die man in der Dusche in einen Automaten stecken muss...und auch wieder rechtzeitig raus ziehen, sonst zahlt man weitere 5 min Duschen, wie es Alexander passiert ist.



Nachdem alles geschafft ist, sitzen wir noch etwas in der Hütte und schreiben Postkarten und Tagebuch.