Author Jürgen

Etappeninfo

Ruhetag-Åndalsnes

Daten: Art: Trekkingtour

Ruhetag-Åndalsnes

Ich habe keine Ahnung wieviel ich geschlafen habe. Und das liegt nicht am Bett oder dass so viele Leute in unserem Zimmer sind. Ich bin verschnupft, die Nase ist zu und ich habe heute nach geschwitzt ohne Ende. Um 7 bimmelt Alexanders Handy, weil er vergessen hat es auszuschalten. Ich war aber wie immer schon vorher wach. Ich ziehe mich an und setzte mich in den Aufenthaltsraum und lese meine Emails. Nebenan klappert Besteck und Geschirr im Frühstücksraum. Langsam bekomme ich hunger. Was macht eigentlich Alexander? Schläft der noch? Mir brummt der Schädel.



Wir gehen zum Frühstück. Viel esse ich nicht. Alexander probiert Havregrød, eine Art Hafergrütze. "Das schmeckt irgendwie wie Pappdeckel", war sein Kommentar. Zurück im Zimmer schlafen die anderen beiden Mitbewohner noch. Die sind auch später zurück gekommen. Das ist halt der "Nachteil" im Mehrbettszimmer. Und Platz für unsere Taschen haben wir auch nicht. Alles steht vor den Betten. Wir schmeißen die Wäsche in die Waschmaschine. Jetzt müssen wir fast 'ne dreiviertel Stunde warten. Wir schreiben Tagebuch im Aufenthaltsraum und es wird immer ruhiger, fast alle reisen ab. Zwischendurch quatsche ich mit dem Radler auf unserem Zimmer über unsere Strecken und die Kosten für Essen, Fähren usw. Es ist halt alles relativ teuer hier.



Die Wäsche ist schon seit gefühlten 5 Stunden im Trockner. Wir beschließen zumindest mal Verpflegung für Abends und den morgigen Sonntag in der Stadt zu kaufen. Wir laufen ca. 1 km zum nächsten Einkaufszentrum. Als wir vor den Regalen im Supermarkt stehen, wissen wir beide nicht undedingt was wir wollen und mir dröhnt der Schädel, wenn ich was sage. Es dauert. An der Kasse dann fragt mich die Kassiererin ob ich aus Deutschland komme, denn Fielmann, womit sie meinen Brillenpass im Geldbeutel meint, gibt es hier ja wohl nicht - klein ist die Welt.



Wegen der Wäsche müssen wir zurück zur der JH. Jetzt schnell alles aus dem Trockner und wieder ab. Denkste - nur ein Teil der Wäsche ist trocken. Also bleiben wir erstmal in der JH und kochen was zu Mittag. Der Basejumper in unserem Zimmer pennt immer noch. Ich schmeiße mir noch 2 Grippostad rein. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich die letzten Tabletten in meinem Leben genommen hab, aber die brauche ich jetzt.



Wir sind mit dem Essen fertig, aber die Wäsche noch nicht. Mir reichts langsam, den ganzen Tag verblödeln, wegen Wäsche waschen.



Endlich ist die Wäsche fertig und wir können los. Bis zum Fjord runter ist es ein ganz schönes Stück zu laufen. Und irgendwie ist hier alles wie ausgestorben. Über den Häusern sieht man aber die oberen Decks eines Kreuzfahrtschiffes. Wir biegen wir um eine Hausecke und plötzlich steppt der Bär. Cafés, Souveniershops, Sport- und Modegeschäfte findet man. Klar, hier sind die ganzen Passagiere des Schiffs unterwegs, wenn sie nicht am Trollstigen sind. Wir holen uns in einer kleinen Bäckerei einen Kaffee und setzen uns davor mit Blick auf das riesige Schiff. Ach hatte ich schon erwähnt, das wir richtig schönes Wetter haben. Wir laufen noch etwas herum und setzen uns wieder auf eine Bank direkt vor dem Schiff. Alexander pennt neben mir ein. Ein fauler Tag heute. Ich mache auch die Augen zu, die Sonne brennt mir ins Genick und die Möwen kreischen...



...Ich bekomme die Augen nicht auf. Es ist warm. Aber endlich gehen wir weiter. Vom Trollstigen ziehen Regenwolken heran und es fängt an zu tröpfeln. Um 17 Uhr sind wir an der JH wo unser Zimmergenosse gerade an seinem Fahrrad schraubt. Wir quatschen noch etwas, dann machen wir uns übers Abendessen. Kartoffeln mit Rührei soll es geben. Langsam füllt sich die Küche. Gut dass wir so bald angefangen haben. Danach schmeiße ich mir noch zwei Tabletten rein und wir setzen uns in den Aufenthaltsraum, wo wir Tagebuch schreiben. Es regnet immer noch-hoffentlich hört das morgen auf. Ich hab keine Lust halb krank im Regen zu Radeln und dann noch unsere längste Etappe über 105km. Wir werden sehen.