Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 13: Dåmbos-Oppdal

Daten: Art: Trekkingtour - 83 km - 700 Höhenmeter - ca. 03:55 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 8.4


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Etappe 13: Dåmbos-Oppdal

Als Alexander aufwacht bin ich auch wach, schlafe aber gleich wieder ein. Dann muss ich doch auf. Es fällt schwer, aber es muss sein. Ich entschließe mich, trotzdem mit dem Rad zu fahren. Der Schnupfen ist fast weg, husten auch fast. Nach dem Frühstück packen wir. Manche Sachen sind noch naß aber man kann sie nochmal anziehen. Nach der Regenfahrt ölt Alexander nochmal die Ketten.



Um 10 Uhr kommen wir los. Erstmal müssen wir auf der stark befahrenen E6 fünf Kilometer den Berg hoch. Wir fahren langsam, aber es geht. Dann öffnet sich eine weite Hochebene vor uns. Kleine Bäume, Büsche, Wollgras und moorige Flächen erstrecken sich vor uns. In weiter Ferne sieht man auch schneebedeckte Berge. Wir befinden uns hier auf 900 Höhe. Wenn der Verkehr nicht wäre könnte man hier meditieren.



Die Straße ist hier relativ flach, ab und zu mal eine Welle. Alexander erinnert mich wieder an Pfand sammeln. Er hätte am Berg schon 26 Kronen auflesen können. Wir werden dann auch schnell fündig. Hier ist echt eine Pfand- oder besser gesagt Goldgrube. Dabei achten wir fast nicht mehr auf die herrliche Landschaft. Als ich auf einem kilometerlangen Straßenstück die Markierung sehe, kommt mir der Geistesblitz. Jetzt weiß ich warum hier so viele Dosen rum liegen. Die Markierung ist total krumm, geht sogar einmal in den Graben und kommt von dort wieder. Die Straßenarbeiter hatten hier bestimmt gesoffen und alle Dosen weg geschmissen.



Wir haben endlich mal Rückenwind. Bei Kilometer 40 geht's nochmal aufwärts, aber sachte. Dann beginnt die wilde Fahrt nach unten. Fast 40 km abwärts - gut - mit 3 kleinen Wellen - aber mal steiler mal flacher. Trotzdem machen wir in Kongvold in einem Hotel/Restaurant eine Pause. Dort gibt es Rømmegrøt, was uns das Mädel aus der JH in Åndalsnes empfohlen hat. Also Rømmegrøt ist angeblich ein norwegisches Nationalgericht aus saure Sahne, gekocht, damit sie dicker wird, mit zerlassener Butter darüber. Eine Variante wäre noch mit zusätzlich Speck. Man kann - und sollte - mit Zucker und Zimt verfeinern. Alexander war hin und weg. Aber ich finde es ja nicht so toll. Nur mit viel Zucker konnte ich es halbwegs essen. Das Zeugs gibt es fast überall. Also ich glaub, die wollen nur ihre alte Milch unter die Touris bringen.



Und weiter geht's abwärts, kurzzeitig durch eine enge "Schlucht" wo nur die Schienen der Eisenbahn, ein Fluß und die Straße platz haben. Ab und zu sammeln wir noch Pfandflaschen und -dosen, aber nur wenn wir langsam fahren. Unsere Beutel platzen schon fast.



Weiter unten kann man dann schon Oppdal erahnen. Dort gehen wir erstmal einkaufen und lösen unser gesammeltes Pfand ein, da unsere Unterkunft 2 km außerhalb der Ortschaft ist. 36 Kronen Pfand - das hätten wahrscheinlich über hundert werden können, wenn wir konsequent gesammelt hätten, aber da wären wir ja viel zu lange unterwegs gewesen. Nach dem Einkaufen noch einen Kaffee und dann einchecken in einem Hotel in der Stadt. Wie gesagt, unser Appartment ist außerhalb der Stadt. Mein Navi führt uns hin. Wie immer Räder abladen, Räder absperren und dann ... gemütlich auf dem Sofa im Zimmer entspannen. Die Tour war im vergleich zu gestern wirklich sehr leicht.



Wir duschen und machen uns übers Abendessen. Es gibt Reis mit Gemüse. Und wieder machen wir zu viel. Ich soll hier im Namen von Alexander erwähnen, dass ich es jetzt schon zum zweiten mal geschafft haben, dass er satt ist. Nämlich gestern und heute. Gestern mußten wir sogar die Hälfe der Spaghetti weg schmeißen. Wir schreiben noch Tagebuch und klären die genaue Strecke für morgen.