Author Jürgen

Etappeninfo

Etappe 14: Oppdal - Løkken Verk

Daten: Art: Trekkingtour - 75 km - 623 Höhenmeter - ca. 03:30 Std. Fahrzeit - Bergfaktor: 8.3


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Etappe 14: Oppdal - Løkken Verk

Das Aufstehen fällt schwer, wie schon die letzten Tage. Aber Alexander duscht sowieso noch, da bleibe ich noch liegen.



Nach dem Frühstück, um 9:40 starten wir. Aber erst müssen wir zurück in den Ort um dort im anderen Hotel auszuchecken. Dann noch schnell Verpflegung für die heutige Tour kaufen. Es wird auf dem ganzen Weg voraussichtlich keine weiter Möglichkeit dafür geben.



Um 10:10 kommen wir endlich los. Aus der Stadt raus müssen wir erst mal wieder aufwärts. Ich fühle mich wie ausgelutscht und der Puls will gar nicht hoch. Bei km 7 biegen wir auf eine vermeindliche Seitenstraße ab. Aber hier ist doch einiges los. Vorallem wenn die Lkws an einem vorbei donnern, wird einem ganz anders. Und es geht weiter aufwärts, es ist aber fahrbar. Komischerweise gehen die Beine jetzt doch und ich komme ganz gut rauf. Ich musste mich wahrscheinlich erst warm fahren. Man merkt doch schon, dass man die letzten Woche fast jeden Tag geradelt ist.



Oft müssen wir über Viehgitter fahren, da hier viele Schafe gehalten werden. Wir kommen an einen See, es wird etwas flacher. Überall stehen kleine und große Hütten, die wahrscheinlich als Ferienwohnungen genutzt werden. Unser Aufstieg geht dann weiter auf 920 Meter bis ans Ende des Sees. Dann geht es gleich wieder abwärts. Mal steiler, mal flacher und manchmal mit einer kurzen Welle aufwärts. Wir fahren vorsichtig, da die Straße uneben ist.



Dann kommt ein kleiner Ort namens Nerskogen. Dort gibt es wider erwarten doch einen kleinen Laden. Wir brauchen aber nichts. Nach dem Ort beginnt ein weiterer großer See, an dem wir entlang fahren. Am Ende des Sees in einer steilen Abfahrt ist die Straße nicht mehr geteert und wir müssen heftig bremsen. Jetzt geht es weiter auf befestigten Waldweg, der sich eigentlich gut fahren läßt, wenn man den Schlaglöchern ausweicht.



Dann wollen wir ein paar Bilder von uns auf dem unbefestigten Weg machen und auf einmal kommen nur Autos. Und wir dachten das hier ist ein einsamer Schleichweg. Es dauert 15 min bis wir endlich unsere Fotosession ungestört machen können.



Bei einer Brücke machen wir Pause und essen genüßlich unser Käsebrötchen und genießen das Rauschen des Baches unter uns. Und weiter geht es abwärts. Teilweise rasen wir mit fast 50km/h, den Schlaglöchern ausweichend, abwärts. Bei Grana Bru kommen wir aus dem Wald und auf die 700, diese Straße führt direkt nach Løkken Verk. Hier sieht es fast so aus wie bei uns zu Hause. Viel Wald und Wiesen und kleine Ortschaften. In Å (das ist wirklich ein Ortsname, den es in Norwegen sogar 3 mal gibt) machen wir Kaffepause. Beim Bestellen haben wir etwas Schwierigkeiten mit der Verständigung, weil Alexander auch unbedingt Waffeln haben muss. Beim Kaffee legt sich Alexander plötzlich auf die Bank und will schlafen-das geht ja jetzt gar nicht.



Wir brechen auf. Vor uns sieht es dunkel aus. Das Wetter war bis jetzt meistens so, dass es Früh bewölkt war, dann kam meistens die Sonne raus und Abends wieder bewölkt. Heute scheint es ähnlich zu sein. Bis Maldal geht es zügig und mit Rückenwind. Dort müssen wir rechts abbiegen und nochmal ca. 2km 100Hm hoch und dann wieder abwärts bis Løkken Verk.



Wir sind in der "Bergmannskroa" untergebracht, der einzigen Unterkunft hier im Ort, die gleichzeitig Unterkunft, Restaurant und Museum ist. Wahrscheinlich sind wir auch die einzigen Gäste hier. Um sieben macht das Restaurant unter uns zu, dann haben wir die Bude für uns alleine. Das Frühstück ist schon vorbereitet, das müssen wir uns morgen selbst machen. Morgen Früh ist nämlich keiner hier. Den Schlüssel sollen wir dann einfach bei die Theke legen.



Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant. Selbst kochen geht nicht und sonst gibts hier nichts. Das Ende der Welt eben. Das Essen ist aber sehr gut. Danach gehen wir noch kurz den Ort erkunden. Aber hier ist echt tote Hose, obwohl es hier einen Euronics, einen Intersport und einen Coop gibt, der um halb sieben sogar noch offen hat - ja, das ist hier nicht selbstverständlich. Wir kaufen noch etwas Getränke für heute abend. Mehr wie Tagebuch schreiben und etwas Fernsehen wird wohl nicht mehr sein. Und das bei zwei Programmen. Beim Tagebuchschreiben hat Alexander den Radio seines Handys an und empfängt nur einen Sender. Das ist ja echt tiefste Pampa und das 50km Luftlinie von Trondheim.



Na dann gute Nacht - und morgen geht's auf die letzte Etappe.