Author Alexander

Reiseinfos

Ich möchte mich hier auf die für Radler wichtigen Informationen beschränken.
Alles andere steht in jedem guten Reiseführer. Ich beschreibe auch nur das,
was ich selbst bei meinen vielen Reisen in Schweden und Norwegen ausprobiert habe.



Allgemeine Infos



Anreise:


Mit dem Zug am besten über Kopenhagen. Der Nachtzug München - Kopenhagen
(EN 482/483) führt ganzjährig einen Fahrradwagen mit. In allen Zügen über die Öresundbrücke (außer X2000) ist die Fahrradmitnahme möglich. Nun ist man zumindest schon im Malmö.

Mit dem Flugzeug von fast allen deutschen Flughäfen aus möglich. Wir sind von Frankfurt/Main nach Stockholm und weiter nach Luleå mit SAS geflogen. Rückflug ab Kiruna. Preis für Hin- und Rückflug 1079 DM (551,81 €)pro Person. Dazu kommen noch mal 50 DM (25,57 €) pro Fahrrad und Richtung. Transportboxen für die Räder sind nicht nötig - man sollte die wichtigsten Teile aber wenigstens mit Pappe umwickeln. Für Beschädigungen wird dann aber nicht gehaftet! Lenker querstellen, Pedale abschrauben und Sattel tief stellen und etwas Luft aus den Reifen lassen sonst blatzen wengen dem Unterdruck im Flugzeug die Reifen - das genügt! Ich habe am Oberrohr noch immer mein Zeltgestänge befestigt und das Zelt in einer Packtasche verstaut.

Natürlich geht es auch mit dem Auto oder den verschiedenen Fährlinien, das ist aber nur etwas für Südschweden.

Transport im Land:
Leider gibt es den Expressdienst der SJ seit 2000 nicht mehr. Da wurde das Fahrrad innerhalb von 24 Stunden an jeden größeren Ort in Schweden gebracht. Es gibt aber noch die Möglichkeit in Malmö bei Dag + Natt (gleich neben dem Bahnhof) das Fahrrad aufzugeben. Es wird dann in 2 - 3 Werktagen an das gewünschte Ziel gebracht. Die Mitnahme im Zug ist nur bei den regionalen Eisenbahngesellschaften möglich. Die SJ, Sydvest und Tågkompaniet transportieren keine Räder! Weitere Auskünfte auch auf der Homepage der schwedischen Staatsbahn:www.sj.se
In den Provinzbussen ist meist Platz für 2 bis 3 Räder. Express- und Stadtbusse nehmen normalerweise keine Räder mit.

Klima:


Der Sommer ist ähnlich wie in Deutschland. In Küstennähe, besonders auf den Vesterålen ist es ziemlich windig und oft bewölkt.

Besonderheiten:


Da diese Gegend im Landesinneren nicht so sehr besiedelt ist, ist die Natur noch fast unberührt. Das Fahrradfahren kann man wegen des geringen Verkehrs auch genießen. Norwegen ist zur Ferienzeit sehr vom Tourismus überlaufen. Es sind viele Campingmbile unterwegs. Auf den Loffoten sollte man wegen der teileweise engen Straßen sehr auf den Verkehr achten.

Die Fahrräder auf einen Wagon geschmissen und auf den Zug aufgesprungen. Naja, so schlimm wars dann doch nicht!



Übernachtung


Unterkunft:


Wir haben Campingplätze und Jugendherbergen (Vandrarhem) bevorzugt. Für die Campingplätze wird die Svenskt Camping Kort benötigt. Auf den meisten Campingplätzen kann man auch voll eingerichtete Hütten mieten, wenn man mal keine Lust zum Zeltaufbau hat. Auf vielen Plätzen gibt es auch eine Sauna. Für die Jugendherbergen in Schweden benötigt man keinen Jugendherbergsausweis - es ist dann halt etwas teurer und nach 6 Übernachtungen bekommt man einen schwedischen Jugendherbergsausweis. Es besteht auch die Möglichkeit ein Familienzimmer oder ein Doppelzimmer zu mieten. Meist liegen diese Vandrarhems recht schön (in Stockholm z. B. auf einem Segelschiff).

Jugendherbergsverzeichnis für Schweden: www.stfturist.se Jugendherbergsverzeichnis für Norwegen: www.vandrerhjem.no

In Schweden und Norwegen kann man sein Zelt fast überall problemlos auf- stellen -> beachtet aber bitte das sog. Jedermannsrecht!!! (allgemeine Verhaltensregeln) In der Praxis ist es aber nicht immer so einfach einen geeigneten Zeltplatz zu finden.







Tipps


Verkehr:


Von Verkehr kann man auf den nordschwedischen Straßen kaum sprechen. Teilweise kann man stundenlang nebeneinander herfahren. Die Hauptstraßen sind mittlerweile alle asphaltiert, auf Nebenstraßen muß man mit Schotterpisten rechnen. In Norwegen kann der Verkehr nur auf der E6 und in der Hochsaison auf den Lofoten zum Problem werden. Auch hier sind viele Nebenstraßen noch nicht asphaltiert.


Verpflegung:


Für den Radlermagen wohl das Wichtigste überhaupt. Schweden wird größtenteils von 2 Supermarktketten beherrscht: Konsum und ICA Ich persönlich gehe lieber zu ICA weil es da billiger ist und die Auswahl meist größer. Die Lebensmittelläden haben in größeren Orten auch samstags und sonntags geöffnet. Ansonsten kann man an jeder Tankstelle einkaufen. In Norwegen ist "Rimi" der billigste Supermarkt. Am Sonntag jedoch sind die Geschäfte geschlossen. Einkaufen ist aber auch hier an jeder Tankstelle möglich.



Ein angeknappertes Toastbrot? - bitteschön!
Im Zelt ein gewohnter Anblick nach unseren Mahlzeiten

Ausrüstung:

Wer nicht nur in Hütten und Hotels übernachten möchte braucht unbedingt ein wasser- und mückendichtes Zelt. Ein Schlafsack, der im Komfortbereich bis 0° C geht, leistet auch im Sommer gute Dienste. Eine gute Regenbekleidung, möglichst atmungsaktiv, ist unbedingt nötig (unbedingt abraten kann ich von einem Radponcho!). Gerade in Norwegen kann man innerhalb eines Tages jede Wetterlage erleben. In Schweden hingegen gibt es im Norden eher stabile Wetterlagen, d. h. entweder Sonne oder längerer Regen. Auch ein warmer Pullover und vielleicht ein paar dünne Handschuhe gehören mit ins Reisegepäck. Das Fahrrad sollte schon einiges aushalten können und über eine entsprechende Gangschaltung verfügen. Als Reiseradler kann ich nur 26 Zoll Räder empfehlen. Damit hatte ich noch nie Speichenbrüche (einem Freund von mir musste ich während einer 3-wöchigen Schwedentour bei seinem 28 Zoll Rad 4 Speichen auswechseln!). Rennradreifen und Felgen sind genauso ungeeignet. Ansonsten wird wohl jeder sein Lieblingsrad haben! Als Gepäcktaschen verwende ich wasserdichte Taschen (Ortlieb). Die Lenkertasche eignet sich hervorragend für die Fotoausrüstung! Werkzeug und Ersatzteile die ich immer dabeihabe: 1 Schlauch, Ersatzspeichen, Öl, Fett, 1 Fahrradmultifunktionswerkzeug (Topeak The Alien), Reifenheber, Flickzeug, Luftpumpe, Ersatznieten für die Kette, 1 Kombizange, 15er Maulschlüssel für die Pedale, Kabelbinder, Schrauben und Muttern sowie Ersatzbremsbeläge. Evtl. ist auch noch ein Zahnkranzabzieher nötig - da gab es mal ein super Teil für die Reise von Topeak! Die wichtigsten Reparaturen am Rad sollte man selbst erledigen können. Der nächste Fahrradladen ist schließlich nicht "um die Ecke". Einen Kocher sollte man auch dabeihaben. Ich finde den Trangia Sturmkocher supergenial und Spiritus gibt es an jeder Tankstelle.


Geld:


Überhaupt kein Problem - man zahlt einfach mit seinem "guten Namen"! Kreditkarten werden überall akzeptiert. An jedem Geldautomaten kann man mit der EC-Karte Geld abheben. Sollte ich was vergessen haben oder noch Fragen bestehen schickt einfach eine Mail! Alle Angaben Stand Frühjahr 2002 und natürlich ohne Gewähr!


Literatur:


Für Schweden:
Schweden von Marlen & Bert Baesgen aus dem Velbinger Verlag ISBN 3-88316-020-2
Gute Infos besonders für Individualreisende (Unterkünfte, Verkehrsverbindungen usw.)

Mittel- und Nordschweden von Dirk Heckmann aus dem Pietsch Verlag ISBN 3-613-50200-3
Meiner Meinung nach eines der besten Fahrradreisebücher überhaupt. Ein Buch, das für einen Reiseradler keine Fragen offen lässt.

Als Straßenkarten Schweden in 8 Blättern von Kümmerly + Frey (gleiche Karten gibt es auch für Norwegen)

Für Norwegen:
Fahrradführer Norwegen aus dem Moby Dick Verlag ISBN 3-89595-024-6

Lofoten, Vesterålen von DUMONT ISBN 3-7701-2845-1